18.11.2022
Schönstatt ist eine weltweite Erneuerungsbewegung, die zu den großen geistlichen Gemeinschaften der katholischen Kirche gehört
Alles begann mit einem Vortrag, den Pater Josef Kentenich am 18.10.1914 als junger Priester und Spiritual den ihm anvertrauten Schülern des Studienheims der Pallottiner in einem einfachen Kapellchen in Vallendar-Schönstatt (bei Koblenz) hielt
Aus diesen kleinen Anfängen wuchs die Schönstattbewegung in alle Welt hinein – die über 200 Kapellchen auf allen Erdteilen, die alle dem „Urheiligtum“ in Schönstatt nachgebaut wurden, zeugen von der Kraft des Samenkorns, das damals gelegt wurde. Pater Kentenichs Zeitdeutung, die etwas Prophetisches an sich hatte, hat viele fasziniert bis heute. Er hat etwa schon 1950 das Ende der Volkskirche vorhergesagt, was jetzt erst recht deutlich wird. Er wollte, positiv gesehen, zu einem persönlich verantworteten Christsein in einer pluralistischen Welt hineinführen, zu einem Christentum der Freiheit mit der Kraft, gegen die öffentliche Meinung zu schwimmen.
Er hat eine originelle Spiritualität entwickelt. Ihm ging es um eine Werktagsheiligkeit, die alle Bereiche der Welt durchdringt und gestaltet: Ehe und Familie, Arbeitswelt, Gesellschaft. Schon früh hat Pater Kentenich die Anliegen des Konzils aufgegriffen und konkret beantwortet. Er führte zu einer tiefen Beziehung zu Maria hin, die zu einem im Herzen verwurzelten Glauben und zu tätigem Apostolat verhelfen sollte. Es ging ihm auch um die Stärkung der menschlichen Beziehungen in einer wie er sagte, bindungslosen und orientierungsgestörten Zeit. Da galt sein besonderes Interesse der Familie.
Am 15. September 1968 verstarb der 83 jährige Pater Kentenich. Auf dem schlichten Sarkophag am Sterbeort, der ehemaligen Sakristei der Anbetungskirche in Schönstatt steht der Satz: „Dilexit Ecclesiam“ – er hat die Kirche geliebt. Dieser Satz gab dem Aulendorfer Kapellchen seinen Namen.
Unser Heiligtum „Dilexit ecclesiam“ in Aulendorf ist eines der, dem Urheiligtum in Schönstatt, nachgebauten Kapellchen. Wir nennen sie Heiligtümer, weil wir hier mit vielen Wallfahrtsgnaden beschenkt werden:
mit der Erfahrung, angenommen und geliebt zu sein – Gnade der Beheimatung mit der Kraft und Freude, das Leben voll zu entfalten – Gnade der Wandlung mit dem Erleben, gebraucht zu sein – Gnade der apostolischen Fruchtbarkeit
„Kommt und seht“